Was kann ich tun, wenn ein nahes Familienmitglied mit dem Trinken nicht mehr
aufhören kann („nasser Alkoholiker“)?
Alkoholismus ist eine Suchterkrankung mit schweren körperlichen und psychischen/psychiatrischen Folgeschäden
Seit 1970 ist die Alkoholsucht von den Sozialversicherungsträgern als Krankheit offiziell anerkannt!
Informationen über die Erkrankung einholen beim Arzt Ihres Vertrauens
Alkoholberatungsstelle – siehe Adressen
Selbsthilfegruppen (SHG)
Konsequentes Einhalten folgender Punkte:
Ich kann das Trinken der/des Abhängigen nicht verhindern, verändern, etc.
Das kann nur die/der Betroffene selber. Aber es muss aus freiem Willen geschehen!
Überredung oder Druck auszuüben, um einer Entwöhnung zuzustimmen führt nie zu einer erfolgreichen Abstinenz.
Ich versorge die/den Abhängigen nicht mehr länger.
Durch die wohlmeinende Hilfen verlängert sich der Krankheitsverlauf.
Eine Alkoholkranke/ein Alkoholkranker muss an seinen Tiefpunkt kommen, um aus der Sucht von sich aus auszusteigen.
Ich drohe und kontrolliere nicht mehr.
Da die Betroffenen unter einer Suchterkrankung leiden, können sie mit dem
Trinken ohne professionelle Hilfe nicht mehr aufhören (Suchtdruck).
Sie/er wird alles tun, um an sein Suchtmittel zu gelangen (lügen, bagatellisieren, verharmlosen, heimliches Trinken, Gewaltanwendung,….
Ich nehme die/den Betroffenen in der Öffentlichkeit nicht mehr in Schutz (Arbeitgeber, Familie, Verwandte, Freunde, etc.) Ich lüge für sie/ihn nicht mehr!
Die/der Betroffene ist für sein Schicksal selber verantwortlich. Mitleid ist fehl am Platz. Auch wenn das „Mitansehen“ des Leidens, des sozialen
Abstiegs erschreckend und kaum auszuhalten ist, bleiben sie konsequent und geben sie keine Unterstützung.
Ich lasse mich auf keine Diskussionen ein.
Ich setze klare Grenzen, was ich in Kauf nehme und was nicht.
Ich sage, was ich tun werde, wenn sie/er sein Alkoholproblem nicht aufgibt.
Wichtig: Konsequenz und Handeln!
Ich grenze mich ab und lasse mir mein Leben nicht zerstören.
Ich tue etwas für mich, das mich glücklich und zufrieden macht.
Ich besuche eine Selbsthilfegruppe und tausche mich mit betroffenen Angehörigen aus.
Ich brauche die Unterstützung der Familie, der Verwandten, Bekannten, Freunde, des Arbeitgebers. Alle müssen an einem Strang ziehen.