Liste alkoholhaltiger Produkte
Achten Sie auf die Angabe der Zutaten auf dem Etikett. Alkohol muss als Zutat fast bei allen Produkten angegeben werden, ausgenommen bei Getränken unter 1,2 Vol%.
Folgende Bezeichnungen und Abkürzungen für Alkohol können auf Verpackungen von Lebensmitteln (oder Kosmetika) aufscheinen:
- Alkohol
- Alk. (Alc.)
- Äthylalkohol (Ethylalkohol)
- Äthanol (Ethanol)
- Alk. äth. (Alc. äth.)
- %Vol (Vol%)
- Weingeist
- C2H5OH
Lebensmittel
Käse: Sogar manche Käsesorten sind alkoholhaltig. So beschriebt Schärdinger etwa seinen "Roten Mönch mit Birne" (aus dem Affineur-Sortiment) als cremigen Weichkäse mit Birnencuvee-Edelbrand. |
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Milchprodukte: Jogurella Fruchtjoghurt (Cocktail) enthält deutlich "riechbares" Rumaroma (Rumessenz). Das Milchgetränk "Pina Colada" ebenfalls. |
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Teig: In Kaufhäusern werden gekühlte Fertig-Teige angeboten. Von der Marke FANNY wird beispielsweise frischer Pizzateig und Mürbteig angeboten, die beide Äthylalkohol enthalten. |
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Worcestershiresauce: Für die "Wuster"-Soße gibt es verschiedene Rezepturen. Darunter auch einige, die neben Essig, Soja, Melasse, Anchovis, Pfefferschoten, Chili, Ingwer, Tamarindenpulver, Zwiebel und Knoblauch auch Wein beinhalten. |
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Weinessig: Weil er so gut in die Reihe passt, sei auch der Essig, speziell der Weinessig erwähnt. Essig entsteht durch einen natürlichen Prozess, der eigentlich aus zwei Gärungen besteht, die Alkohol- und die Essiggärung. Beim Weinessig wird zuerst durch Hefen der Zuckergehalt von Früchten in Alkohol verwandelt, sodann wird durch Essigsäurebakterien daraus Essig, wobei man allgemein davon ausgeht, dass der Alkohol vollständig in Essigsäure umgewandelt wird. |
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Ochsenschwanzsuppe : (Feriggericht) enthält oft Madeira oder Weinbrand |
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Ragout fin (Fertiggericht) |
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Weinsauerkraut Wein-Rotkraut |
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Cumberland-Sauce: Sie besteht aus englischem Senf, Rotwein oder Portwein, Cayennepfeffer, Johannisbeergelee und feinen Streifen von Orangenschalen. Die Zubereitung wird gerne zu Braten, Wildgerichten oder Pasteten gereicht. |
Süßwaren:
Häufig wird Süßigkeiten - auch solchen, die für Kinder gedacht sind - eine geringe Menge an Alkohol zugesetzt, um eine bessere Haltbarkeit oder eine bestimmte "Weichheit" zu erreichen. Die folgenden bekannten Süßigkeiten enthalten bis zu 0,7 Vol% Alkohol:
Milka Tender (Marille, Milch, Banane, Nuss) |
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Yes - Törtchen |
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Balconi Rollino und Rollmilk |
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Marzipan: Je nach verwendeter Rezeptur enthält Marzipan neben Mandeln, Zucker und Rosenwasser (im Original ein parfümiertes Wasser aus der Herstellung von Rosenöl) manchmal auch geringe Mengen Alkohol. Das gilt auch für die industriell gerne verwendete billigere Variante, das Persipan, wo statt Mandelkerne Pfirsich- oder Marillenkerne eingesetzt werden. |
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Eis: Viele Eisbecher und Eiskreationen enthalten Alkohol – entweder im Eis selbst oder ganz unten im Becher oder darüber gegossen. Manche Anbieter schreiben auf ihren Eiskarten dazu, in welchen Produkten sie Alkohol verwenden, viele tun das aber leider noch nicht. Nach unseren Erfahrungen ist es das einzig Richtige, bei der Bestellung nach enthaltenem Alkohol zu fragen oder um eine Zubereitung ohne Alkohol zu ersuchen. Diesen Wünschen wird praktisch immer entsprochen. |
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„Herren“ Lebensmittel, die den Zusatz „Herren“ in ihrem Namen tragen, enthalten häufig Alkohol. Ohne daraus eine Grundsatzdiskussion ableiten zu wollen (weil natürlich auch Damen solche Produkte verzehren) warnen wir vor dem Konsum von „Herren“konfitüre, „Herren“kuchen, „Herren“torten oder sonstigen „herr“lichen Angeboten. |
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Backwaren: Bei allen Arten von Backwaren (Kuchen, Torten, Keksen, Stollen usw.) kann die Rezeptur Alkohol vorschreiben. Wird der Alkohol vor dem Backen zugesetzt, verflüchtigt sich zwar die Substanz, der Geschmack bleibt jedoch erhalten, was ja auch der Sinn der Beimischung ist. Wird Alkohol in kalte Cremes, Glasuren oder Füllungen eingerührt, die nach dem Backen auf oder in die Backwaren gegeben werden, ist logischerweise nicht nur der Geschmack, sondern auch der Alkohol im fertigen Produkt enthalten. |
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Torten (tiefgekühlt) Die Firma Coppenrath & Wiese produziert eine breite Palette von - übrigens sehr schmackhaften - Torten, bei denen sich ein Blick aufs Etikett aber immer lohnt. Nicht nur die "Schwarzwälder Kirsch" enthält erwartungsgemäß Alkohol (Kirschwasser), sondern auch die vom Namen her harmlose "Schoko-Sahne-Torte" , die "Orangen-Sahne-Torte" (Orangenlikör) und die "Mozart-Torte" (Weinbrand). Die Etiketten der Torten anderer Hersteller (Eskimo, Garber, Pfalzgraf) sollten beim Kauf ebenfalls studiert werden. |
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Lebkuchen, Stollen und Früchtebrot: Zahlreiche Rezepturen enthalten "einen Schuss" Obstler, Slibovitz, Weinbrand oder Ähnliches. Gefüllte Lebkuchen enthalten ebenfalls oft einen alkoholischen Zusatz oder zumindest alkoholische Aromen (Arrak, Rum...). |
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Kuchen: Fertig zu kaufende Kuchen enthalten relativ häufig Alkohol, der am Etikett als "Weingeist, Äthylalkohol, Rotwein, Likör o.ä." angegeben wird. Auf Grund des großen Angebotes sollen nur als Beispiel die folgenden Sorten erwähnt werden, die Alkohol enthalten: Bahlsen "Comtess" Schoko-Kuchen, JOMO (manche Sorten), "Tiramisu-Schnitte", Kuchenfürst "Herrenkuchen" |
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Bonbonnieren: In vielen Bonbonnieren ist zumindest in einem Teil der darin enthaltenen Schokostückchen Alkohol enthalten. Oft lohnt es sich, die Namen der einzelnen Bonbons, die meist am Rand aufgedruckt sind, zu lesen oder sich die Mühe zu machen , das Kleingedruckte auf der Rückseite der Bonbonnierenverpackung zu entziffern. Häufig findet man je Sorte eine Inhaltsangabe. So zum Beispiel bei Suchard "Süßer Vorrat" oder bei After Eight "My favourite", wo jeweils nur in einer Sorte Alkohol enthalten ist. |
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Krapfen: Faschingszeit ist Krapfenzeit! Ob Marmelade- Vanille- oder Bauernkrapfen, alle können, müssen aber nicht zwangsläufig Alkohol in den Füllungen enthalten. Weil man von außen meist nicht erkennt, ob Alkohol mitverwendet wurde, hilft eigentlich nur, den Verkäufer zu fragen oder auf den Genuss zu verzichten. |
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Sabayon (Zabaione, Zabaglione): Internationaler Ausdruck für eine Weinschaumcreme, die im Wasserbad aufgeschlagen wird. Die Zutaten sind Eigelb, Zucker und Wein. Wird statt Wein Schaumwein verwendet, entsteht daraus die Mousselinesoße. |
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Sorbet: Normalerweise sind Sorbets Fruchtsirope mit Wasser, die eis-ähnlich abgekühlt werden. Häufig wird der Masse Wein, Likör oder Sekt zugesetzt. |
Getränke
"alkoholfreies Bier"
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enthält herstellungsbedingt etwas Alkohol |
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Radler; Malzbier, Nährbier |
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Alcopops: Viele dieser Getränke haben Kultstatus bei jungen Menschen, ohne dass davor gewarnt wird, dass sie sehr viel Alkohol (ca. 5Vol%, also ein doppelter Schnaps je Flasche mit ca. 0,3 Liter) enthalten. Die ebenfalls zugesetzte Kohlensäure sorgt zudem noch für eine rasche Wirkung der Alcopops. Typische Vertreter dieser Getränkegattung sind Hooch, Bacardi Breezer, Rigo, Smirnoff Ice, Desperados. |
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Kombucha ist in Asien ein bekanntes Teepilz-Getränk, das bei Störungen im Magen-Darm-Bereich eingesetzt wird. Mittlerweile wird dem Getränk generell gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt, die allerdings wissenschaftlich bislang nie erwiesen wurde. Auf dem Markt sind Kombucha-Kräutertees und fertige Erfrischungsgetränke. Wer möchte, kann auch eine Kombucha-Pilzkultur in der Apotheke kaufen und sich sein Enzym-Getränk selbst herstellen. |
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Kefir ist ein Sauermilchprodukt, dem man lebensverlängernde Wirkung nachsagt. In der Heimat des Kefir, dem Kaukasus, wurde er ursprünglich aus Stutenmilch hergestellt (Kumys) und das "Getränk der Hundertjährigen" genannt. Kefir ist wie alle Sauermilchprodukte unbestritten gesund, regt die Verdauung an und hat einen hohen Gehalt an Vitamin B. Im Unterschied zu herkömmlichen Produkten werden bei der Kefirherstellung der Milch statt Sauermilchbakterien Kefirpilze zugesetzt. Neben der obligaten Milchsäuerung leiten die Pilze auch eine leichte alkoholische Gärung ein. |
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Kwaß (Brottrunk) Das traditionelle russische Gärgetränk wird heute aus Roggenmehl durch Hefegärung hergestellt und als "Jungbrunnen" angepriesen. Der Brottrunk kann bis 0,5 Vol% Alkohol enthalten und ist daher für Alkoholkranke ungeeignet. |
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Tee: Manche Hersteller von winterlichen Teesorten verwenden starke Aromen, damit ihre Produkte beim Aufkochen an die Atmosphäre einer Schihütte, eines Weihnachtsmarktes oder eines Punschstandes erinnern. Kocht man diese Teesorten, riecht die ganze Wohnung nach Rum, Grog oder Punsch. Typische Vertreter dieser Teesorten sind Teekanne "Hüttenzauber" (enthält viel Rumaroma) oder Milford "Schneewalzer" (enthält Punscharoma = Orange/Rum). |
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Amaretto: Wo dieser Begriff verwendet wird kann der gleichnamige italienische Fruchtlikör enthalten sein. Dieser Likör enthält unter anderem Mandeln (oder Marillenkerne), die ihm seinen typischen Geruch und Geschmack verleihen. Deswegen wird er gerne zum Abschmecken von Desserts und Eis, bei der Pralinenherstellung oder als Kaffeezutat verwendet. |
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Angostura Bitter: Dieser Aromastoff wird im karibischen Raum hergestellt (Trinidad) und besteht aus Nelken, Zimt, Macisblüte, Muskatnuss, Pflaumen, Rum und Enzian. Er wird für Cocktails und zum Abschmecken von Soßen verwendet. |
Sonstiges
Zahlreiche Verpackungen hier genannter Produkte mit der Inhaltsangabe können sie auf dem im Clublokal aufgestellten "Prangerbaum" auch ansehen. Medikamente, die mehr als 0,05 g Alkohol pro Einzeldosis enthalten, müssten auf der Packung einen entsprechenden Hinweis tragen.
Naturheilmittel: Pflanzliche Heilmittel in flüssiger Form enthalten zumeist Alkohol, weil viele Pflanzenextrakte gar nicht anders erschlossen und konserviert werden können. Homöopathische Heilmittel (Verdünnung der Pflanzenextrakte erfolgt meist auf Alkoholbasis), Bachblüten (in Alkohol gelöst), Pflanzensäfte, Tropfen und Mixturen sind fast ausnahmslos alkoholhaltig, oft sogar hochprozentig. Homöopathische Arzneimittel sind auch in Form kleiner Zuckerkügelchen (Globuli) erhältlich, die natürlich unbedenklich sind. |
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Stärkungsmittel: In einfacher Aufzählung enthalten folgende bekannte und beliebte, rezeptfrei erhältliche Produkte Alkohol: |
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Hustenmittel: Ebenfalls in loser Aufzählung enthalten folgende Produkte Alkohol: |
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Hygienemittel: Alkohol hat neben der desinfizierenden Wirkung auch die Eigenschaft, Duftstoffe zu binden, die auf die Haut transportiert werden, wobei der Alkohol selbst rasch verdunstet und der Duftstoff bleibt. Daher sind nicht nur Mundspülungen (Colgate Plax, Dontodent, Odol, Odol Med 3, Dentagard, Perlodent Med, Mentadent Antplaque, Vademecum, Corega Med...), sondern auch viele kosmetische Wässer und Tonika (bis 80 Vol% !!) sowie Parfüms und Rasierwässer (oft mit Isopropylalkohol) stark alkoholhaltig. Sogar manche Zahnpasten kommen nicht ohne Alkohol aus. Propolis-Tropfen (Vitanatura) zur Pflege von Mund und Zähnen enthalten sogar 67,5 Vol% Alkohol. |
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Putzmittel: Alkohol ist mit Wasser und vielen anderen Flüssigkeiten beliebig mischbar und besitzt ausgezeichnetes Lösungsvermögen für viele Stoffe. Die Industrie verwendet Alkohol (Ethanol) als Ausgangsprodukt für chemische Reaktionen und zur Herstellung von Reinigungsmitteln, Farben, Lacken und ähnlichem. Auch Reinigungsmittel für Kontaktlinsen, Feuchtreinigungstücher und manche Putzmittel enthalten Alkohol und riechen entsprechend stark danach. |
Haben Sie Fragen zu Lebensmitteln, Rezepturen und Inhaltstoffen? Haben Sie ein Lebensmittel oder ein Arzneimittel entdeckt, das Alkohol enthält? Haben Sie Tipps für Kochen ohne Alkohol oder für das Essen im Restaurant? Geben Sie uns Bescheid, damit Ihre Erfahrungen allen Alkoholkranken helfen können!