Einteilung nach ICD 10 (= internationale Krankheits -  Kategorie) der WHO bzw. nach DSM IV der Amerikanischen Psychiatrischen Assoziation (APA)

1) Als riskanter Alkoholkonsum gelten mehr als 20 g reinen Alkohol pro Tag bei Frauen und mehr als
    40 g reinen Alkohol pro Tag bei Männern.

20 g = 0,5 l Bier oder 0,2 l Wein

2) Als gefährlicher Alkoholkonsum/Alkoholmissbrauch gilt das gewohnheitsmäßige Trinken um der      
     Wirkung willen (Erleichterung), das körperliche und seelische Schäden zur Folge hat (Ängste,
     Depressionen, Impotenz, Schlafstörungen, etc.).
     Auch soziale Probleme werden in Kauf genommen.
     Der Missbrauch gilt nicht als abhängig.

             Körperliche Konsumgrenzwerte:
             bei Männern: zwischen 1,5 – 3 l Bier; 0,6 – 1,2 l Wein pro Tag
             bei Frauen: zwischen 0,25 – 0,8 l Wein oder 4 Liköre pro Tag


        3) Eine Alkoholabhängigkeit als psychiatrische Erkrankung liegt vor bei

     a) Suchtdruck („Craving“) = großes Verlangen Alkohol zu konsumieren
     b) Dosissteigerung wegen Toleranzentwicklung (Person „verträgt“ immer
         größere Mengen Alkohol)              
     c) Kontrollverlust = die Person kann nicht mehr über die Trinkmenge,
         Trinkbeginn und –ende entscheiden
     d) Entzugserscheinungen nach Absetzen der Droge (Zittern, Schwitzen,…)
     e) soziale Vernachlässigung ( Einengung auf den Alkoholgebrauch –
         vernachlässigt die Familie, den Freundeskreis, die Arbeit, seine
         Gesundheit)

Mindestens drei Punkte müssen erfüllt sein, dann spricht man von 
Abhängigkeit.


Einteilung nach Clodinger

Typ A: kommt aus einem relativ intakten Umfeld
beginnt zwischen dem 25., 30. Lebensjahr zu trinken
geringe körperliche und psychische Folgeschäden
gute therapeutische Prognose


Typ B: beginnt vor dem 25. Lebensjahr
schwerer Verlauf der Alkoholerkrankung

Typologie nach Jelinek (1960)

Alpha-Typ (Problemtrinker, Erleichterungstrinker, Konflikttrinker        

         benutzen Alkohol, um körperliche oder seelische Belastungen leichter zu ertragen
         sind von der Alkoholwirkung insoweit auch psychisch abhängig
         undiszipliniertes Trinken, Abstinenz allerdings möglich
         kein Kontrollverlust beim Trinken
         keine Anzeichen körperlicher Abhängigkeit

Beta-Typ (Gelegenheitstrinker)

         sind weder körperlich noch psychisch abhängig
        gesundheitliche Folgen sind erkennbar (Polyneuropathie, Gastritis, Leberzirrhose...)

Gamma-Typ ("süchtiger Trinker", Rauschtrinker)

         unregelmäßiges Trinken über den Tag verteilt
         Phasen starken Trinkens wechseln mit relativ unauffälligen Phasen ab
         erhöhte Alkoholtoleranz (man "verträgt viel")
         psychische Abhängigkeit ist stärker ausgeprägt als die körperliche
         Kontrollverlust: Aufhören während eines Trinkaktes auch dann nicht möglich, wenn
sie selbst das Gefühl haben, genug zu haben
         phasenweise Abstinenz möglich

Delta-Typ (Spiegeltrinker, Gewohnheitstrinker)

         trinken täglich und regelmäßig, zeigen aber keine Anzeichen von Rausch
         erhöhte Alkoholtoleranz
         körperliche Abhängigkeit ist stärker ausgeprägt als die psychische
         kein Kontrollverlust
         unfähig zur Abstinenz
         Entzugserscheinungen bei Abstinenzversuch

Epsilon-Typ (Quartalstrinker)

         oft monatelange Abstinenz, dann durchbruchsartige kurze Phasen von exzessivem Alkoholkonsum
         psychische Abhängigkeit wesentlich stärker als die körperliche
         in den Trinkphasen Kontrollverlust obligatorisch und typisch
         dazwischen völlige Abstinenz möglich